Muskelrelaxans (Botulinum Toxin A)

Botulinumtoxin wirkt als Nervengift an der neuromuskulären Endplatte des Muskels und an Drüsenzellen. Es hemmt die Freisetzung des Botenstoffes Acetylcholin, welcher für die Anspannung der Muskulatur zuständig ist. Durch diese Bindung von Botulinumtoxin wird die Übertragung von Nervensignalen irreversibel blockiert. Das heißt, durch den botulinumtoxin- besetzten Ionenkanal ist keine Signalübertragung mehr möglich. Die Anzahl der blockierten Kanäle korreliert mit der Menge des verabreichten Medikaments (Botulinumtoxin – Dosierung).

Die erste Wirkung tritt frühestens 24 bis 48 Stunden nach der Injektion auf und nach etwa zwei Wochen ist das Wirkmaximum erreicht. Die behandelte Gesichtsregion zeigt dann bereits eine verminderte Faltenstruktur. In etwa 3 bis 6 Monaten erlangen die Nervenendigungen ihre ursprüngliche Funktion wieder zurück und solange hält die Muskelentspannung mit Botulinumtoxin Typ A an. Durch die verminderte Aktivität einzelner Gesichtsmuskeln gewöhnt man sich eine faltenbringende Mimik ab und verhindert dadurch das Entstehen neuer Falten.

Die Anwendung ist im Allgemeinen komplikationsarm. Die Injektion kann zu lokalen Schmerzen führen, wobei in der Regel eine Anästhesiesalbe zur Betäubung verwendet wird. Es können Schwellungen, Rötungen der Haut und Blutergüsse auftreten. In geringen Fällen sind allergische Reaktionen bekannt. Zu weiteren Nebenwirkungen zählen eine übermäßige Schwächung der Zielmuskulatur. Das Ausmaß dieser unerwünschten Effekte ist jedoch abhängig von Dosierung und Lokalisation und vollkommen reversibel.

Zunächst wird ein ausführliches Aufklärungsgespräch geführt. Nach einer lokalen Betäubung mit einer Anästhesiesalbe sowie Desinfektion der Haut, wird nun von mir mit einer sehr feinen Injektionsnadel das Botulinumtoxin exakt in die Falten verursachenden Muskeln gespritzt. Die Behandlung erfolgt ambulant und dauert nur wenige Minuten. Sie können anschließend wieder bequem unter Menschen. Eine Kontrolle in 3-4 Wochen ist jederzeit möglich und es kann ggf. eine Nachkorrektur erfolgen.

Dauer: 30 Minuten

Haltbarkeit: 4-6 Monate

Wirkeintritt: 1-2 Wochen

Regeneration: sofort

Die Zornesfalte lässt uns angestrengt, mürrisch und älter wirken. Durch ein häufiges Zusammenziehen des Muskulus procerus, Muskulus corrugator supercilii und Muskulus depressor supercilii zwischen den Augenbrauen entstehen teilweise tiefe bis narbenartige Falten zwischen Augenbrauen welche zunehmend auch in Ruhe sichtbar sind. Durch eine Tonusreduktion mit einem Muskelrelaxans kann man frühzeitig entgegenwirken und die obere Gesichtspartie wirkt freundlicher, jünger und positiver.

Die Entwicklung horizontaler Stirnfalten sind frühzeitig sichtbar und mit zunehmenden Altern bleiben statische Linien an der Stirn sichtbar zurück. Der Muskulus frontalis ist ein Hautmuskel der Stirn. Durch Injektion eines Muskelrelaxans in diesen mimischen Muskel kommt es als Folge zu einer Entspannung und dadurch Glättung der Haut. Aussagekräftige Studien haben belegt, dass Gesichtsmimik und psychisches Befinden eng miteinander verbunden sind. Durch eine Behandlung mit einem Muskelrelaxans reduzieren sich nachweislich negative Emotionen. Eine entspannte Stirn vermittelt ein positives Gefühl. Die Behandlung der Stirn ist jedoch tricky und braucht einen erfahrenen Behandler. Vorhandene Schlupflider können verstärkt werden und herabsinkende Augenbrauen können einen müden Blick verstärken. Gewisse Zonen müssen aus diesem Grund äußerst vorsichtig injiziert bzw. vermieden werden.

Beim Lachen sind im jungen Alter typische Lachfalten um die Augen sichtbar. Mit zunehmendem Alter sind die Fältchen auch im entspannten Zustand vorhanden, umgangssprachlich werden sie auch häufig Krähenfüße genannt. Primär werden sie durch Kontraktion des ringförmigen Muskulus orbiculares oculi verursacht. Sehr stark ausgeprägte Krähenfüße lassen die Augen oft sehr müde und alt erscheinen. Durch Injektionen eines Muskelrelaxans in den äußeren Bereich des Muskels können die Fältchen geglättet und einer Entstehung vorbeugt werden. Die Augenpartie wird optisch verjüngt.

Radiär oder strahlenförmig verlaufende Falten im Ober- und Unterlippenbereich sind ein sichtbares Zeichen des Alterns. Die vermehrte Aktivität des Musculus orbicularis oris lässt sich durch gezielte Injektionen mit einem Muskelrelaxans reduzieren und präventiv einer Faltenbildung entgegenwirken und auch Falten reduzieren. Weiterhin ermöglicht der Lip Flip auf eine ganz natürliche und dezente Art eine voll wirkende Lippe. Durch die Entspannung des Muskels wir die Lippe leicht nach außen gedreht (geflippt) sodass die Lippen voller erscheinen. Der Lip Flip stellt auch eine Alternative zur Lippenunterspritzung mit Hyaluronsäure dar. Er hat jedoch seine Limitationen und muss gegenüber der Unterspritzung mit einem Filler abgewogen werden.

Schon die alten Ägypter empfanden eine straffe und gut definierte Kieferlinie als Schönheitsideal. Der nicht operative Eingriff ist nach der viel bewunderten Königin Nofretete mit Ihrem straffen, glatten Hals und der angehobenen Kieferpartie benannt. Durch Injektionen entlang der Platysma Stränge am Hals und an der Kieferlinie führt eine Glättung der Muskelstränge zu einem jüngeren, frischeren und schöneren Aussehen.

Hängende Mundwinkel führen zu einem unzufriedenen frustrierten oder enttäuschten Gesichtsausdruck. Der Muskulus depressor anguli oris zieht die Mundwinkel nach unten. Durch Injektionen eine Muskelrelaxans kann durch eine Tonusreduktion des Muskels eine Anhebung der Mundwinkel erreicht werden. Manchmal ist zusätzlich eine Behandlung mit verschiedenen Verfahren (Filler, Biostimulation…) bei deutlich altersbedingter Erschlaffung der Haut sinnvoll.

Wenn beim Lächeln viel Zahnfleisch sichtbar wird, spricht man von einem sogenannten Zahnfleischlächeln. Viele Betroffene empfinden dies als unangenehm und störend. Der Muskulus ist verstärkt und zieht die Oberlippe übermäßig hoch und entblößt viel vom Zahnfleisch.  Durch Behandlung mit einem Muskelrelaxans lässt sich das Zahnfleischlächeln schonend optisch reduzieren.

Bei einem sog. Pflastersteinkinn können eine erhöhte Aktivität des Musculus mentalis sowie altersbedingter Abbau von Weichteilen zu „pflastersteinartigen“ Konturen im Kinnbereich sich entwickeln. Durch wenige Injektionen eines Muskelrelaxans in die Muskelanteile kommt es zu einer Entspannung und Glättung der Haut am Kinn.

Bilden sich beim Sprechen, Lachen und rümpfen der Nase bds. Fältchen um die Nase spricht man von sogenannten Häschenfalten oder Bunny Lines. Mit zunehmendem Alter werden die Fältchen immer länger und im Ruhezustand sichtbar. Das Muskelrelaxans wird an verschiedenen Punkten der Nase injiziert und es kommt zu einer effektiven Glättung. Das Gesicht erscheint jünger und frischer.